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Lektion 3: Die Kolonialwaren

Zucker, Tee, Kakao, Tabak, Kaffee, Gewürze – sie erscheinen uns heute als alltägliche Begleiter, als Geschmackswelten, als Symbole von Genuss und Ritual. Doch diese Waren erzählen auch Geschichten von Plantagen, Ausbeutung, Zwang und kolonialer Kontrolle.

 

In dieser Lektion rücken die Produkte selbst in den Mittelpunkt: Woher stammen sie? Unter welchen Bedingungen wurden sie angebaut, verarbeitet und verschifft? Und wie wurden sie im europäischen Alltag verankert – als Konsumobjekte mit exotisierter Aura, als koloniale Beute, als scheinbar harmlose Handelsgüter?

 

Fünf Audiobeiträge widmen sich den Geschichten hinter einzelnen Produkten – und zeigen, wie tief koloniale Spuren in unseren gegenwärtigen Konsum eingeschrieben sind.

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Kaffee

Ein globales Genussmittel – entstanden auf den Plantagen des Kolonialismus.

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Zucker

Süßer Geschmack, bittere Wurzeln – Zucker war Motor kolonialer Gewalt.

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Kakao

Von Götterspeise zur Kolonialware – Kakao erzählt von Macht, Genuss und Ausbeutung.

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Gewürze

Gewürze entfachten Gier und Gewalt – sie waren der Duft des Kolonialzeitalters

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Tee

Symbol der feinen Gesellschaft, gewachsen im Schatten kolonialer Eroberung.

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Tabak

Vom rituellen Rauch zur Massenware – Tabak als Handelsgut des Imperiums.

Das Schwarze Gold
Die Kolonialware Kaffee 

Kaffee gehört besonders für Europäer*innen zu den kleinen Alltagsritualen und ist fester Bestandteil vieler Kulturkreise. Geht man heute in den Supermarkt, begegnet einem eine scheinbar endlose Auswahl an Marken, Röstungsgraden und Herkunftsländern. Doch nur selten denken wir dabei an die koloniale Geschichte, die tief in diesem Produkt verwoben ist.  

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In dieser zehnminütigen Audiodatei werfen wir einen Blick hinter die Kulissen: Woher kam der Kaffee ursprünglich? Welche Rolle spielte er im kolonialen Handel? Und unter welchen Bedingungen wurde er angebaut? Ein kurzer, aber aufschlussreicher Einblick in die globale Geschichte eines scheinbar selbstverständlichen Genussmittels.

Die Kolonialware Kaffee
00:00 / 09:10

Verwendete Webquellen​​​

1 vgl. Beck, J. (2022, 6. Januar). Geschichte des Kaffees – Vom Luxusgetränk des Adels zum Schmiermittel des Proletariats. Qiio Magazin. https://www.qiio.de/geschichte-des-kaffees-vom-luxusgetraenk-des-adels-zum-schmiermittel-des-proletariats/

2 vgl. Pendergrast, M. (2010). Uncommon Grounds: The History of Coffee and How It Transformed Our World. Auszug in der New York Times. https://archive.nytimes.com/www.nytimes.com/books/first/p/pendergrast-grounds.html

3 vgl. Schallberg, Philipp (2023): Kolonialismus und Kaffee. Unser aller Erbe. https://www.kaffeemacher.ch/blog/kolonialismus-und-kaffee/

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Verwendete Literatur ​​

​4 vgl. von Lützelburg, Ph., and Ph. v. Lützelberg. “DIE WEGE DES KAFFEES IN DIE WELT. Mit 2 Karten.” Ibero-Amerikanisches Archiv, vol. 13, no. 2, 1939, pp. 106–34. JSTOR, http://www.jstor.org/stable/43134964. 

5  vgl. Berth, C. (2014). Biografien und Netzwerke im Kaffeehandel zwischen Deutschland und Zentralamerika. Hamburg: Hamburg University Press.

6 vgl. Jamieson, R. W. (2001). The essence of commodification: Caffeine dependencies in the early modern world. Journal of Social History, 35(2), 269–294.

7 vgl. Kempter, J. (1989). Kaffee: Infiltriert und abgebrüht. In G. Pfeisinger & S. Schennach (Hrsg.), Kolonialwaren – Die Schaffung der ungleichen Welt (S. 59–64). Göttingen: Lamuv Verlag.

8 vgl. Schnee, H. (1920). Das Koloniallexikon. Leipzig: Quelle & Meyer. https://archive.org/details/deutscheskoloni00schngoog/page/140/mode/2up

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Tipps, zum weiterlesen... 

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Kaffee, Sklaverei und Kolonialismus - Kaffee:macherinnen - Podcast 

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​Kaffeeanbau in Brasilien: "Sie machen Sklaven aus uns" - Beitrag der Tagesschau (2023)

​Über die Zustände und Arbeitsbedingungen auf den Plantagen Brasilien, das weltweit größte Exportland für Kaffee. 

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Der lange Weg des Kaffees / Mit offenen Karten / Arte

Eine kompakte Übersicht zur Geschichte, Produktion und Preisen von Kaffee.

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Wie nachhaltig ist Kaffee? von Ingo Fischer  / SWR1 

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Kaffee: Eine Geschichte von Genuss und Gewalt von Toni KeppelerLaura NadolskiCecibel Romero

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Bittere Bohnen: Deutsche Kaffeebarone in Zentralamerika / von T. Eßler 

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Eine bittere Ernte 
Die Kolonialware Kakao 

Kakao begegnet uns überall in der Genusswelt - Schokolade, Trinkkakao, Kuchen und Desserts könnten auf die Bohne, deren Ursprung in den Tieflagen des Amazonas liegt, nicht verzichten. Bis die wildwachsende Kakaopflanze ein Produkt der Massenkultivierung  wurde, galt sie unter mesoamerikanischen Kulturen als heilig und gesundheitsfördernd.

Als der Spanier Hernán Cortés schließlich mit seinen Gefolgsleuten in das Aztekenreich einfiel und den König Moctezuma II. stürzte, dauerte es nicht lang bis man gewillt war den Kakao für den Adel und später die breite Masse Europas zu monopolisieren.

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In der folgenden Audiodatei gehen wir den historischen Spuren des Kakaos nach. Woher stammt die Kakaopflanze? Wie wurde sie zu einem globalen Kolonialprodukt? Und unter welchen Bedingungen wurde – und wird – Kakao angebaut?  Die Folge beleuchtet die dunkle Seite eines Alltagsprodukts, das bis heute Symbol für koloniale Kontinuitäten im Welthandel ist. 

Die Kolonialware Kakao
00:00 / 13:05

Verwendete Webquellen​

1 vgl. Ramm, S. (2020). Online-Seminar: Durch den Kakao. Botanik, Kolonialismus, Gegenwart – Teil 1: Botanik. Universität Potsdam. https://weltweitwissen.net/inhalte/articles/durch-den-kakao-botanik-kolonialismus-gegenwart.html 

2 vgl. Schorling, J. (2020). Online-Seminar: Durch den Kakao. Botanik, Kolonialismus, Gegenwart – Teil 2: Koloniale Spuren. Universität Potsdam. https://weltweitwissen.net/inhalte/articles/durch-den-kakao-botanik-kolonialismus-gegenwart.html 

3  vgl. Brooks, F. J. (1995). Motecuzoma Xocoyotl, Hernán Cortés, and Bernal Díaz del Castillo: The Construction of an Arrest. The Hispanic American Historical Review, 75(2), 149–183. https://doi.org/10.2307/2517303

4 vgl. Beerbühl, M. S. (2008). Faszination Schokolade: Die Geschichte des Kakaos zwischen Luxus, Massenprodukt und Medizin. VSWG: Vierteljahrschrift Für Sozial- Und Wirtschaftsgeschichte, 95(4), 410–429. http://www.jstor.org/stable/20742619

5 vgl. Stadtarchiv Bielefeld (k.A.). Kolonialwaren Bielefeld: Kakao.

https://www.stadtarchiv-bielefeld.de/Portals/0/PDFs/Online-Ausstellungen/Kauft%20deutsche%20Bananen/14_Kolonialwaren_Bielefeld_Kakao.pdf

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Verwendete Literatur â€‹

6 vgl. Coe, S., & Coe, M. (2017). Die wahre Geschichte der Schokolade (Kindle-Ausgabe, S. 51–70). Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch.

7 vgl. Kempter, J. (1989). Kakao: Zart und bitter. In G. Pfeisinger & S. Schennach (Hrsg.), Kolonialwaren – Die Schaffung der ungleichen Welt (S. 51–58). Göttingen: Lamuv Verlag.

8 vgl. Schmitz, A. (2019, 28. Oktober). Kulturgeschichte des Kakaos: Mehr als ein kolonialer Exportschlager. Deutschlandfunk Kultur. https://www.deutschlandfunkkultur.de/kulturgeschichte-des-kakaos-mehr-als-ein-kolonialer-100.html

9 Anonymer Eroberer (1556, zitiert nach Coe & Coe, 2017).​​​​

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Tipps, zum weiterlesen... â€‹â€‹

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Positionspapier von OroVerde â€‹- Die Tropenwaldstiftung

Zur Verbindung von Kakaoanbau und Tropenwaldschutz, welche ökologischen und sozialen Probleme der Anbau herrscht und welcher Kakao "fair" gehandelt wird. 

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Kakao & Schokolade / Inkota. de   

Über die aktuellen Arbeitsbedingungen und den Perspektive der fairen Schokolade heute. 

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Ohne Sklaverei keine Schoggi / Auf Freiburgs kolonialen Spuren 

"Die Beziehung der Schokolade zur Schwarzen Massensklaverei vom 17. bis ins 19. Jahrhundert geriet im öffentlichen Bewusstsein zusehends in Vergessenheit."

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Kakao: Wer profitiert von der Schokolade? / Mit offenen Karten / ARTE

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Der Duft der Geschichte
Die Kolonialware Tee

Ob grün, schwarz oder aromatisiert – Tee ist heute weltweit beliebt und gilt als Symbol für Ruhe, Kultur und Gastfreundschaft. Doch der Weg in unsere Tassen ist geprägt von einer langen Geschichte kolonialer Ausbeutung, wirtschaftlicher Interessen und kultureller Aneignung.

 

In dieser zehnminütigen Audiodatei gehen wir der globalen Erfolgsgeschichte des Tees auf den Grund. Wo liegen seine Ursprünge? Wie wurde Tee zur begehrten Kolonialware? Und welche Rolle spielten Kolonialmächte, Plantagenarbeit und Handelsmonopole in seiner Verbreitung? Ein kritischer Blick auf ein Getränk, das weit mehr ist als nur ein Aufguss aus Blättern.

Kolonialware Tee
00:00 / 09:11

Verwendete Webquellen

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1 vgl.  Stadtarchiv Bielefeld. (o.J.). Kolonialware Tee.

https://www.stadtarchiv-bielefeld.de/Portals/0/PDFs/Online-Ausstellungen/Kauft%20deutsche%20Bananen/16_Kolonialwaren_Bielefeld_Tee.pdf

vgl. Cantón Álvarez, J. A. (2023). Opiumkrieg im 19. Jahrhundert: Als die Briten mit einer Droge China zerstörten. National Geographic.

https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2023/03/opiumkrieg-im-19-jahrhundert-als-die-briten-mit-einer-droge-china-zerstoerten

6 vgl. Sobich, N. (2023, 13. Dezember). Boston Tea Party – Radikal ungehorsam [Audio-Feature]. Deutschlandfunk Kultur. https://www.deutschlandfunkkultur.de/boston-tea-party-usa-100.html 

https://www.whetstonemagazine.com/journal/its-time-to-decolonize-tea

7 vgl. Ostfriesisches Teemuseum. (o. D.). Immaterielles Kulturerbe – Ostfriesische Teekultur. https://teemuseum.de/immaterielles-kulturerbe

8 vgl. Rosa-Luxemburg-Stiftung (o.J.). Edler Tee – bittere Wahrheit (Studie, PDF).

https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Studien/EdlerTee_web.pdf

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Verwendete Literatur 

​1 vgl. Pilz, B., & Schennach, S. (1989). Tee – beherrschend und belebend. In G. Pfeisinger & S. Schennach (Hrsg.), Kolonialwaren – Die Schaffung der ungleichen Welt (S. 51–58). Göttingen: Lamuv Verlag.

2 vgl. Gruschke, A. (2005). Tee – Süßer Tau des Himmels: Geschichten und Legenden vom Tee. München: Diederichs Verlag.

3. Krieger, M. (2021). Im Zeitalter der Ostindienkompanien. In Geschichte des Tees (S. 87–122). Köln: Böhlau Verlag. https://doi.org/10.7788/9783412522063.87

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Tipps, zum weiterlesen... ​​

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Edle Tees für Hungerlöhne / Studie der Rosa Luxemburg Stiftung 

Zu den Zuständen indischer Teeplantagen und welche Rolle deutsche Importeure spielen. 

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Eine kurze Geschichte der Teekultur / Shunan Teng / Ted-Ex

​Zur Geschichte der Teekultur und was Tee mit den Opiumkriegen zutun hat. 

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Colonialism & Tea / On how colonialism is involved in the tea industry. 

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Opiumkrieg im 19. Jahrhundert: Als die Briten mit einer Droge China zerstörten / Canton Álvarez  / National Geographics 

Eine Ausführung über die Opiumkriege.

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Eine Welt im Rausch 
Die Kolonialware Zucker 

Als Zucker in Europa an Beliebtheit gewann, war er alles andere als eine harmlose Nascherei – das Zuckerrohr wurde zum Treibstoff eines brutalen Wirtschaftssystems.

Während die süße Versuchung auf der einen Seite der Welt einen tiefgreifenden Wandel der Geschmacksvorlieben auslöste, führte sie auf der anderen Seite zu Versklavung und Gewalt auf riesigen Plantagen, insbesondere in der Karibik.

 

Diese Audiodatei erzählt, wie Zucker durch europäische Kolonialmächte zur globalen Massenware wurde – und welche Spuren dieses koloniale Erbe bis heute hinterlässt.

Die Kolonialware Zucker
00:00 / 14:01

Verwendete Webquellen​

1 vgl. Wirtschaftliche Vereinigung Zucker e.V. (WVZ) & Verein der Zuckerindustrie e.V. (VdZ). (o.J.). Geschichte der Zuckerwirtschaft. https://www.zuckerverbaende.de/zuckerverbaende/geschichte-der-zuckerwirtschaft/

3 vgl. Lammert-Türk, G. (2020). Sklavenhandel: Was hatte Deutschland damit zu tun? Deutschlandfunk Kultur. https://www.deutschlandfunkkultur.de/sklavenhandel-was-hatte-deutschland-damit-zu-tun-100.html

4 vgl. Otto, G. (2021). Was kosteten Lebensmittel? Vom Kilo Brot zum Pfund Zucker. Bürgerleben. https://www.buergerleben.com/preise-damals-1900/

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Verwendete Literaturquellen​

5 vgl. Bosma, U., Giusti-Cordero, J., & Knight, G. R. (Eds.). (2007). Sugarlandia Revisited: Sugar and Colonialism in Asia and the Americas, 1800–1940 (1st ed.). Berghahn Books. http://www.jstor.org/stable/j.ctt1btc0cm

6 vgl. Pfeisinger, G. (1989). Zucker – Die Süße der Macht und die Macht der Gewohnheit. In G. Pfeisinger & S. Schennach (Hrsg.), Kolonialwaren – Die Schaffung der ungleichen Welt (S. 33–40). Göttingen: Lamuv Verlag.

7 vgl. Powels, S. (1989). Zur Etymologie des Wortes „Zucker“ und seiner Verwendung bei den Indern, Persern und Arabern. Mediterranean Language Review, 4–5, 1–21. http://www.jstor.org/stable/10.13173/medilangrevi.4-5.1989.0001

8 vgl. Wendt, R. (2021). Die Verzuckerung der Welt. In U. Gleixner et al. (Hrsg.), Kolonialwaren – Zeitschrift für Ideengeschichte (Heft XV/1, Frühjahr 2021, S. 26–36). München: C.H. Beck.

9 Helvétius, C. (1758). De l’Esprit (Bd. 1, S. 47). Paris.

10 vgl. Martin, P. (2012). Zucker für die Welt: Die Anfänge der Sklaverei und der Fabrikgesellschaft in Amerika (H. Olbrich, Hrsg.). Universitätsverlag der TU Berlin. https://doi.org/10.14279/depositonce-10365

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Tipps, zum weiterlesen... 

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Bittersüße Wahrheiten / Südlink-Magazin / Inkota 

Über verletzte Landrechte und Umweltverschmutzung beim Zuckeranbau der Gegenwart. 

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Haiti - Die "erste schwarze Republik" und ihr koloniales Erbe / von Oliver Gleich / bpd

Ein Beitrag zu den Spätfolgen des Kolonialismus und der Plantagenwirtschaft auf Haiti, vormals "Saint-Dominique".

 

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Kolonialwaren / Zeitschrift für Ideengeschichte / Heft XV/1 Frühjahr 2021 

Verschiedene Wissenschaftler*innen gehen hier der Herkunft von Kolonialwaren nach. Besonders das Kapitel "Die Verzuckerung der Welt" von Reinhardt Wendt ist zu empfehlen, wer weiter lesen will. 

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History of Food: Zuckerrohr / Sodi!

Das Bildungsprojekt von "Sodi!" hat eine tolle ausgearbeitete Seite zu den Konsumgütern der Gegenwart, die von Sklaverei geprägt sind. Im Abschnitt Zuckerrohr kann man auf der Karte gut sehen, wie sich Zucker verbreitete, Außerdem lernt man noch was über die Held*innen des Widerstandes. 

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Aroma und Ausbeutung
Gewürze als Kolonialwaren

Muskat, Zimt, Nelken, Pfeffer – einst so kostbar, dass sie in Gold aufgewogen wurden, heute alltäglich in ihrer Vielfalt und Verfügbarkeit im Gewürzregal.

Weil sie fadem Geschmack eine neue Tiefe verliehen und den Duft sowie das Aroma ferner, exotisierter Länder nach Europa brachten, gelten sie als treibende Kraft der Kolonialisierung.

 

Wie bereits gewohnt, gibt diese Audiodatei einen kurzen Einblick in die Schattenseite einer Produktgeschichte – und zeigt, wie Europas Gier nach Geschmack ganze Weltregionen unterwarf.

Die Kolonialware Gewürze
00:00 / 13:46

Verwendete Webquellen​

1 vgl. Seewald, B. (2019). Ein Lanzenstoß in die Kehle beendete die Weltumseglung. Welt.de.

https://www.welt.de/geschichte/article199203347/Portugal-Magellans-Weltumseglung-war-ein-Piratenstueck.html

2 vgl. Stober, A. (o.J.). Die Niederlande und ihre Kolonien. Planet Wissen.

https://www.planet-wissen.de/kultur/westeuropa/niederlande_land_und_leute/niederlande-und-ihre-kolonien-100.html

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Verwendete Literaturquellen​

3 vgl. Döbler, H. (1972). Kochkünste und Tafelfreuden. Kultur- und Sittengeschichte der Welt (S. 179 ff.). Gütersloh: Bertelsmann Verlag.

4 vgl. Merzenich, B. (1991). Gewürze: Konsequenzen des Geschmacks. Berlin: Edition dia.

5 vgl. Pichler, M. (1989). Gewürznelken, Muskat und Zimt – Das monopolisierte Aroma. In G. Pfeisinger & S. Schennach (Hrsg.), Kolonialwaren – Die Schaffung der ungleichen Welt (S. 25–32). Göttingen: Lamuv Verlag.

6 Vorlesungsnotizen aus der Veranstaltung „Der Indische Ozean“ von Prof. Dr. Burkhard Schnepel, MLU Halle, Seminar für Ethnologie. (unveröffentlichte Lehrveranstaltung)

Tipps, zum weiterlesen... 

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"Die Geschichte der Gewürze" von Thomas Reinertsen Berg

Einen umfangreichen Überblick bekommt man in diesem Buch von T. Reinertsen Berg. Der Beititel "Genuss, Gier und Globalisierung" verspricht eine Geschichte mit dunkler Kehrseite. 

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Erbarmungslose Kolonialverbrechen: Die Dunkle Seite des Glanzes / von GEO 

Ein Artikel über die kolonialen Verbrechen der Niederlande in Südostasien.

 

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How pepper started the spice trade / Question for history 

Ein kurzes Video zur Geschichte des Pfeffers und welchen Einfluss er auf die globalen Handelsentwicklungen hatte. â€‹

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Der Fluch der Muskatnuss: Jagd auf ein Gewürz / von Stefan Schmitt

Eine Rezension des Buches von Amitav Ghosh. Spannend erzählt Ghosh die Geschichte der Muskatnuss und welche kolonialen Strukturen dahinter stecken. 

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Rauchzeichen der Geschichte 
Die Kolonialware Tabak

Tabak – ein Genussmittel mit bitterem Beigeschmack. Was heute als alltägliches Konsumgut gilt, war einst ein zentrales Handelsgut im kolonialen Wirtschaftssystem. Bis heute ist Tabak durch seine hohe Besteuerung eine lukrative Einnahmequelle für viele Staaten.

 

Was hinter diesem Produkt steckt, das einst in den Regalen der Kolonialwarenläden stand und später eigene Tabakgeschäfte füllte, beleuchten wir in der nächsten Audiodatei. Wir werfen einen Blick auf die Tabakkolonien in Amerika, fragen nach den deutschen Anbaugebieten in Übersee – und klären, was der Dreißigjährige Krieg eigentlich mit der Zigarette zu tun hat.

Die Kolonialware Tabak
00:00 / 12:10

Hinweis: Das Wort "Indianer" wird in dieser Folge als Zitat genutzt. Dabei handelt es sich um einen kolonialen Begriff, der vielfältige Kulturen auf ein stereotypes Bild reduziert.

Verwendete Literaturquellen

1 vgl. Singer, Manfred V. et al. (2011): „Alkohol und Tabak in Kultur und Gesellschaft“  In Alkohol und Tabak, Thieme (2011)​

2 vgl.  Baud, M. (1991). A colonial counter economy: Tobacco production on Espanola, 1500–1870. New West India Guide / Nieuwe West-Indische Gids, 65(1/2), 27–49.

3 vgl. Best, J. (1979). Economic Interests and the Vindication of Deviance: Tobacco in Seventeenth Century Europe. The Sociological Quarterly, 20(2), 171–182. https://www.jstor.org/stable/4106194

4 vgl. Piper, Dietmar (2023). Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche: Wie hanseatische Kaufleute Deutschland zur Kolonialherrschaft trieben. (3.Auflage) München:Piper Verlag 

5 vgl. Mishra, S., & M.B. (2013). Tobacco: Its historical, cultural, oral, and periodontal health association. Journal of International Society of Preventive and Community Dentistry, 3(1), 12–18. https://doi.org/10.4103/2231-0762.115708

6 vgl. Pilz, B. (1989). Tabak – Die Pflanze des flüchtigen Lasters. In G. Pfeisinger & S. Schennach (Hrsg.), Kolonialwaren – Die Schaffung der ungleichen Welt (S. 81–102). Göttingen: Lamuv Verlag.

7 vgl. Singer, M. V., et al. (2011). Alkohol und Tabak in Kultur und Gesellschaft. In Alkohol und Tabak. Stuttgart: Thieme Verlag.

8 vgl. Goodman, Jordan (2005). „Tobacco in History and Culture: An Encyclopedia. „Some Features of Tobacco History“,Vol.1 (2005)

Tipps, zum weiterlesen... 

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Die Firma Muratti in Kreuzberg / von Lisa Hackmann / Kolonialismus begegnen 

Was die Verstrickung von Deutschland in den Handel mit Kolonialwaren en detail bedeutet kann man in diesem gut recherchierten Artikel zu der Firma Muratti, die Zigaretten ab 1906 in der Berliner Niederlassung herstellten.

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Der Blaue Dunst des Orients / Dresden Postkolonial Archiv 

Ein Einblick, wie viel Orientalismus in der Verbreitung der Zigarette steckte. 

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Unfaire Lieferketten: Fokus Tabakindustrie / Unfairtobacco

​​Über die Tabakindustrie der Gegenwart, die Ausbeutung der Farmer*innen und was Konsument*innen für einen nachhaltigen Wandel tun könne. 

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Die Welt in einer Zigarettenschachtel: Transnationale Horizonte eines deutschen Produkts //  von Schürmann/Alten/Hirt u. a.

"Die Geschichten des Zigarettenrauchens, des Tabaks, der Zigarettenherstellung und -werbung in Deutschland sind durch und durch transnational: Rohstoffe, Hersteller, Wissen, Produktionsweisen, Bilder und Konsumgewohnheiten waren im 19. und 20. Jahrhundert fortwährend in Bewegung." â€‹â€‹â€‹â€‹â€‹â€‹â€‹

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